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       KOL - Jüdische Musik
         erleben und beleben e.V.
 
Sich in der Musik zu versenken, sie intensiv zu erleben und neu zu entdecken, ihre große Lebenskraft in sich zu spüren...

 

 

KOL – Jüdische Musik beleben und erleben e. V.

 

Ziel und Zweck des gemeinnützigen Vereins ist es, jüdische Musik in Deutschland und Europa zu beleben und ihr Erleben zu fördern, insbesondere durch die Veranstaltung und Förderung interkultureller und interreligiöser Projekte in den Bereichen Kultur, Musik und musikalischer Bildung. Der Verein will die verschiedensten Facetten jüdischer Musik von seinem Standort Berlin heraus in den musikalischen Alltag Deutschlands und Europas einführen. Er will dazu professionelle Musiker, die sich auf ihrem jeweiligen Gebiet jüdischer Musik spezialisiert haben, musikalisch fördern, ihre Kunst durch Konzerte, Aufnahmen und Workshops beleben und einem breiteren Publikum in Deutschland erlebbar machen. Eine interessierte Öffentlichkeit, besonders aber auch Chöre, Orchester und deren Dirigenten, sollen angeregt werden, sich mit der jüdischen Musik und ihren Besonderheiten auseinanderzusetzen.

2017 wurde der Verein für das internationale New Life Festival, Musik jüdischer geflüchteter Komponisten von der Lotto Stiftung Berlin gefördert. Neben Konzerteinführungen, Künstlergesprächen und Präsentationen fanden an 3 Tagen 6 Kammerkonzerte und 2 Orchesterkonzerte in der Villa Elisabeth statt. Umfangreiche Pressestimmen und Impressionen sind auf der Website www.new-life-festival.com zu finden.

Gibt es Musik jüdischer Komponistinnen, die Europa in NS-Zeiten geflohen sind?

 

Die Frage wurde mir oft, auch von bekannten Forschern, mit „fast nicht“ beantwortet. Man denkt an Verdina Shlonski, die eine lange Fluchtgeschichte hat und sehr lebendige und dramatische Musik schrieb. Man weiß, wie talentiert sie war. Trotzdem lebte sie am Rande, war wenig anerkannt und unglücklich. Eine kurze Recherche bringt allerdings noch viele Namen und Lebenspfade zum Vorschein. Maria Herz, Rosy Wertheim, Chaja Arbel, Zipora Jochsberger, Ruth Schöntal, Pia Gilbert, Ursula Mamluk und Henriette Bosman sind nur einige Namen, zu denen Geschichten, Lebenspfade, vor allem aber lebendige und ausdrucksvolle Musik gehört. Die Vielfalt und Entwicklungen in den unterschiedlichsten Einflüssen erzählen eine weltumspannende musikalische Geschichte.

Dasselbe Fluchtschicksal und die damit einhergehende „Umpflanzung“ in neue Kulturen und Länder teilen andere Frauen: jüdische Dichterinnen die zum deutschen und europäischen literarischen Alltag gehören. Else Lasker-Schüler, Rose Ausländer, Masha Kaleko und Nelly Sachs sind die bekanntesten von ihnen. Zu ihren Gedichten und Personen wurde Musik komponiert, oft von ebenso geflüchteten Komponisten. Die Musik von Frauen zu beleben, die schon durch ihre Flucht an Identität und Anerkennung verloren haben, ihre Lebenspfade weiterzuverfolgen und ihre Musik aus der Verlorenheit und Vergessenheit zu retten, sind fast selbstverständlich. Die Verwandlung von Manuskripten, die im Archiv verstaubt sitzen und durch Digitalisierung wieder erkennbar, spielbar und interpretierbar sind, in lebendige und ausdruckvolle Musik ist atemberaubend. Selbstverständlich ist es auch, die Massen hochqualitativer und ausdruckvoller Musik jüdischer geflüchteter Komponisten weiter wiederzubeleben.

 

Künstlerische Leiterin der KOL Projekte ist Mimi Sheffer www.MimiSheffer.com

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